Michael Zorc war nicht eben bester Laune. Der Sportdirektor von Borussia Dortmund ärgerte sich nach dem 0:0 im Derby gegen Schalke 04 über die erste Halbzeit, in der seine Mannschaft komplett ohne Tor geblieben war. „Das war mega-harmlos, was wir in den ersten 45 Minuten auf den Platz gebracht haben“, so Zorc. „Wir haben uns immer wieder in guten Positionen durch einfache Fehler im eigenen Ballbesitz aus dem Spiel gebracht. Und das Resultat war am Ende kein Torschuss.“
Doch auch Schiedsrichter Felix Brych zog den Unmut des 54-Jährigen auf sich. Zwei Szenen waren es, die Zorcs Zorn hervorriefen: Einmal eine Grätsche des Schalkers Sead Kolasinac an Christian Pulisic in der dritten Minute. „Mich hat extrem gewundert, wie Kolasinac Pulisic in die Bande jagt und es gibt nur Einwurf“, haderte Zorc. „Er macht zwei mehr als gelbwürdige Fouls und hätte eigentlich vom Platz fliegen müssen.“
Und dann war da noch die 48. Minute, als Ousmane Dembélé in den Strafraum eindrang und den Ball aus kurzer Distanz an die Hand von Benedikt Höwedes schoss. „Ein ganz klarer Handelfmeter, das ist ja komplett unstrittig“, schimpfte Zorc. „Die Hand war einen halben Meter vom Körper weg, das hat nichts mit natürlicher Handbewegung zu tun.“
Allerdings kam Dembélés Ball aus kürzester Distanz, Höwedes’ Arm bewegte sich nicht zum Ball, zudem hatte der Schalker Abwehrspieler in dem Moment wohl gar nicht mit einem Flankenversuch gerechnet – von Absicht war also nicht wirklich auszugehen.
So sah es auch BVB-Angreifer André Schürrle, nach langer Verletzungspause in der Schlussphase eingewechselt: „Die Hand war hinterm Körper, der Benni will den Ball nicht mit der Hand spielen“, sagte er. „Es sieht blöd aus, aber den muss man nicht pfeifen.“
Und auch Zorc wollte das Ergebnis am Ende nicht mit dem Schiedsrichter erklären: „Die Diskussion müssen wir nicht aufmachen“, sagte er. „Die erste Halbzeit war einfach nicht zwingend von uns.“